Wer bei 35 Grad Außentemperatur noch einen Gasbrenner anschmeißt, muss einen besonderen Grund dafür haben. Grillen könnte das sein. Oder eben auch: eigenes Bier brauen. Wir stehen im Garten von Konstantin Mascher in Reichelsheim und schauen fasziniert zu, wie durch Schläuche, Töpfe und andere Behälter ein Saft läuft, der sich zu guter Letzt als Bier entpuppt. Was unten rauskommt ist natürlich noch nicht fertig. Ein paar Wochen muss die sogenannte Würze noch gären. Dann allerdings lässt sich ein Ergebnis genießen, das durchaus Überraschendes bereithalten kann.
„Das macht für mich gerade den Reiz des Selberbrauens aus“, sagt Mascher. Denn die Beschaffenheit der Zutaten und die Wahl der Temperatur entscheidet nicht nur darüber, ob es ein herbes Pils, ein würziges Ale oder ein süffiges Weizen sein soll. „Auch die gleiche Biersorte schmeckt – anders als bei den großen Brauereien – beim Selberbrauen immer wieder anders“, erläutert der Privat-Brauer. Dabei verwendet auch er selbstverständlich nur die Zutaten, die nach dem berühmten deutschen Reinheitsgebot seit 500 Jahren erlaubt sind: Wasser, Malz, Hopfen und Hefe.